Great Ladies

Great Ladies Vera WeitzmanRosa Ginossar wurde im Jahr 1963 die zweite Präsidentin der WIZO, weil Rebecca Sieff aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten musste. Sie hatte dieses Amt bis 1970 inne, bis Raya Jaglom zur dritten Präsidentin der WIZO gewählt wurde.
Als Rosa von 1917 bis 1922 mit ihrem Ehemann in London lebte, interessierte sie sich für zionistische Angelegenheiten und war von Anfang an für die WIZO tätig. Im Jahre 1920 wurde sie die erste Sekretärin in London und nach Abschluss ihres Jurastudiums in Paris wurde sie 1922 die Sekretärin der Palästinensischen Exekutive.
Vor ihrer Amtszeit als Präsidentin war Rosa auch Schatzmeisterin und Vorsitzende der Welt WIZO Exekutive.
Rosa Ginossar schrieb Geschichte, als sie einen berühmten Rechtsstreit gewann. Bei ihrer Rückkehr nach Jerusalem im Jahr 1922 beantragte sie die Genehmigung zur Zulassung zu den Anwaltsprüfungen. Sie wurde dreimal abgelehnt, weil sie eine „Frau“ war und nur eine „Person“ als Anwalt arbeiten könne. Nach vielen Berufungen bei den höchsten Gerichten durfte sie schließlich die Prüfungen ablegen, die sie auch bestand, und somit war sie die erste Anwältin, die in Palästina praktizierte.
In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich Rosa auf die rechtlichen Aspekte der Einwanderung. Es gelang ihr, mehrere hunderte Einwanderungsbescheinigungen für deutsch-jüdische Flüchtlinge zu erhalten.
Rosa HaCohen Ginossar wurde im Jahr 1890 in Russland als Tochter des Schriftstellers Mordechai Ben Hillel HaCohen geboren. Im Jahr 1908 wanderte sie mit ihrer Familie nach Palästina aus und heiratete im Jahr 1916 Shlomo Ginzberg (später Ginossar), der später Israels erster Botschafter in Italien wurde.

Great Ladies Viscountess Hadassah SamuelDie WIZO Lady Viscountess Hadassah Samuel, geb. Gur-Grasovsky, wurde in Jaffa geboren. Ihre Mutter Rachel war aktiv am Aufbau der WIZO-Landwirtschaftsschule in Nahalal beteiligt und initiierte 1927 die Gründung der Föderation WIZO Israel. Hadassah schloss sich bald ihrer Mutter bei ihrer Arbeit für die WIZO an.
1920 heiratete sie Edwin Samuel, den Sohn von Sir Herbert Samuel, dem ersten Hochkommissar Palästinas.
Hadassah Samuel war von 1931 bis 1948 Vorsitzende der palästinensischen WIZO Exekutive, danach war sie bis 1951 Vorsitzende der weltweiten WIZO Exekutive. Sie spielte eine wesentliche Rolle bei der Aufnahme der Kinder der Jugend Aliya, insbesondere der „Teheraner Kinder”, in die Landwirtschafts- und Berufsschulen der WIZO.
Während des Zweiten Weltkriegs war sie für die Organisation der jüdischen Frauen in Palästina verantwortlich, damit diese dem ATS (Auxiliary Territorial Service) und der WAAF (Women’s Auxiliary Air Force) beitreten konnten. Zusammen mit Rebecca Sieff vertrat sie die WIZO im zionistischen Generalrat und führte viele wichtige Spendensammlungen und Mitgliedschafts-Missionen für die WIZO im Ausland durch.
In ihrem Nachruf auf Hadassah bezeichnete Raya Jaglom, die dritte Präsidentin der WIZO, als “eine der großen Damen der WIZO”.

Great Ladies Hannah LevinHannah Levin, geb. Cahan, wurde in Odessa geboren, wo sie das Musikkonservatorium besuchte. Im Jahr 1923 wanderte sie nach Palästina aus. Ein Jahr später heiratete sie Michael Levin, Sohn einer der Gründerfamilien von Rishon LeZion, wo er von 1936 bis 1939 Bürgermeister war.
Hannah trat der WIZO Israel bei und wurde Vorsitzende der WIZO-Gruppe in Rishon, eine Position, die sie 44 Jahre lang innehatte. Sie wurde Schatzmeisterin, stellvertretende Vorsitzende und schließlich Vorsitzende der Exekutive der Föderation WIZO Israel. Im Jahr 1946 wurde sie in die Welt WIZO Exekutive gewählt und war zunächst Leiterin der Bauabteilung und später dann für die Aufnahme verantwortlich.
Als die britische Armee im Jahr 1942 Freiwillige für den ATS* suchte, trat Hannah als erste bei und stieg zum Leutnant auf. Es überraschte nicht, dass sie 1948 im Alter von 51 Jahren als erste Frau in die Frauenabteilung der IDF „Chen“ (Women’s Corps of the Israel Defense Forces) einberufen wurde und als Stabsoffizierin im Hauptquartier der Armee im Rang eines Majors diente. Sie wurde als „die Mutter der Mädchensoldaten” bekannt.
Ihr restliches Leben kümmerte sich Hannah um das Wohlergehen der Soldaten und wurde Gründungsmitglied der „Vereinigung der freigelassenen und verwundeten Soldaten“.
Von 1956 bis 1959 war Hannah Levin Bürgermeisterin von Rishon LeZion, Israels erste Bürgermeisterin und bis 1998 die erste und einzige.
Die WIZO jedoch war immer ihre erste große Liebe und als ihr Ehemann starb, verkaufte Hannah ihren gesamten Besitz und spendete den Erlös der WIZO, um in ihrem geliebten Rishon LeZion ein Frauenzentrum und eine Kindertagesstätte zu errichten.
*Der Auxiliary Territorial Service (ATS) war während des Zweiten Weltkriegs die Frauenabteilung der britischen Heeres.

Great Ladies Raya Jaglom„Ich liebe es hier; ich werde nie wieder zurückkommen”. Diese Worte, die Raya Jaglom zwei Tage nach ihrer Ankunft in Palästina im Jahre 1940 an ihre Eltern in Rumänien schrieb, haben ihr zweifellos das Leben gerettet.
Einige Monate zuvor, an ihrem ersten Tag in der Universität in Czernowitz, saß sie in der ersten Reihe des Hörsaals. Wenige Augenblicke später klopfte ihr ein anderer Student auf die Schulter: „Hier kannst du nicht sitzen, du bist Jüdin. Geh weg und setz dich nach hinten.” Raya verließ den Saal und kehrte nie wieder zurück.
Sich in einem Land „voller Sand und Steine” niederzulassen, war für die kultivierte junge Frau aus Czernowitz nicht leicht, doch schon bald warf sie ihre mitgebrachte formelle Kleidung weg und kaufte sich Shorts, Blusen und Sandalen – um wie alle anderen zu sein.
Bald danach lernte Raya ihren zukünftigen Ehemann Josef Jaglom kennen. Kurz nach der Geburt ihres Sohnes Elan trat sie der WIZO bei und begann ihre WIZO-Karriere im Jahr 1941, indem sie bei Basaren, Konzerten und Gartenpartys half.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs machte Raya „eine Pause von der WIZO”, um sich der Haganah anzuschließen, wo sie in vielen Missionen aktiv war.
Nachdem der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948, widmete Raya den Rest ihres Lebens der WIZO. Anfang des Jahres traf sie Rebecca Sieff zum ersten Mal auf einer Teeparty in ihrem Haus. Becky erkannte offensichtlich Rayas Potenzial und nahm sich ihrer an, führte sie in Führungspositionen ein und gab ihr gute Ratschläge die Arbeit der WIZO betreffend.
Raya besuchte die Föderationen im Ausland, die örtlichen Gruppen, organisierte u. a. Spendensammlungen und kümmerte sich um die Mitgliederwerbung; sie scheute sich nie, ihre Meinung zu sagen und bei all ihren Missionen erzählte sie den Chaweroth, wie wichtig ihr Beitrag für den Staat Israel sei. Sie ermutigte sie, Aliya zu machen, nach Israel zu kommen: „Helft uns, Israel aufzubauen”, sagte sie.
Wie Rebecca Sieff, hatte auch sie eine immense Vision für die WIZO und Israel. Ihre Philosophie bestand darin, die Projekte und Aktivitäten der WIZO den aktuellen Bedürfnissen des Landes anzupassen.
Da immer mehr Frauen arbeiten gingen, bestand ihre Priorität darin, mehr Kindertagesstätten zu schaffen, damit die berufstätige Mutter sicher sein konnte, dass ihr Kind gut versorgt ist.
Sie duldete keinen Antisemitismus oder Beleidigungen gegen Israel oder die WIZO. Als der bekannte Antisemit Jesse Jackson 1992 eingeladen wurde, auf einer Veranstaltung des Jüdischen Weltkongresses zu sprechen und er den Saal betrat, verließ Raya, begleitet von 19 europäischen WIZO-Delegierten, unverzüglich den Raum
Raya war eine leidenschaftliche Aktivistin der Kampagne für ein freies sowjetisches Judentum und initiierte die erste europäische Konferenz für das sowjetische Judentum in Genf. Ihre Großzügigkeit verteilte sie auch anderweitig: an die Universität Tel Aviv, die Hebräische Universität, das Israel Philharmonic Orchestra, das Kunstmuseum Tel Aviv und das Israel Museum.
Raya war eine Spendensammlerin par excellence und sie zitierte oft ihr Motto: „Wer kann, der muss”.

Great Ladies Aya DinsteinAya Dinstein wurde im Jahr 1926 in Jerusalem als Tochter von Arthur Ruppin, einem der Gründer Tel Avivs, geboren. Aya war Pädagogin und studierte zuerst in Israel und dann in den Vereinigten Staaten an der New York University, wo sie im Fachbereich Erziehung einen zweiten Abschluss erwarb. Aya war eine wahre Zionistin, liebte den Staat Israel und die WIZO und erachtete ihre Arbeit in der WIZO als heilig.
Aya trat im Jahr 1965 in die WIZO ein und ab 1966 leitete sie die Abteilung für berufliche Bildung der WIZO. Als Pädagogin interessierte sie sich sehr für die Entwicklungen in allen Schulen und stand in engem Kontakt mit den Direktoren und Mitarbeitern der Jugenddörfer, beriet diese und initiierte neue Bildungsprojekte.
Sie veranlasste auch den Bau und die Eröffnung neuer Kindertagesstätten, damit die Frauen zur Arbeit gehen und sicher sein konnten, dass ihre Kinder gut versorgt sind.
In Jerusalem gibt es ein Frauenzentrum, das nach Aya Dinstein benannt ist und von der WIZO Australien gesponsert wird.