Gründerinnen

Great Ladies Vera WeitzmanDie in Russland geborene Vera Weizmann, gebürtige Chatzman, studierte Medizin in Genf, wo sie im „Zionistischen Club” Dr. Chaim Weizmann, ihren zukünftigen Ehemann, kennenlernte.
Sie ließen sich in Manchester, England, nieder, wo Chaim an der Universität Manchester als Forschungschemiker tätig war. Vera erwarb auch in England ihre ärztliche Zulassung und leitete mehrere Kliniken für Schwangere und Babys.
Vera Weizmann gehörte zu den Frauen, die im Jahr 1918 zusammen mit Rebecca Sieff und Edith Eder Palästina besuchten. Entsetzt über die Notlage der Frauen und Kinder, beschlossen sie nach ihrer Rückkehr, die WIZO zu gründen.
Vera Weizmann war eine der ersten Schatzmeisterinnen der WIZO, wechselte sich 20 Jahre lang mit Rebecca Sieff als Vorsitzende der Exekutive ab und trug zum Aufbau der Kleinkinderhilfsprogramme bei.
Sie wurde die erste First Lady Israels, als ihr Ehemann Chaim im Jahr 1949 der erste Präsident des Staates Israels wurde. Zuvor hatte Dr. Chaim Weizmann 1934 in Erinnerung an den Sohn von Rebecca und Israel Sieff in Israel das renommierte Weizmann-Institut gegründet, das ursprünglich den Namen Daniel Sieff-Forschungsinstitut trug.

Great Ladies Rebecca Sieff

Rebecca Sieff wurde im Jahr 1890 in Leeds, England, als Tochter der russischen Einwanderer Michael und Hannah Marks geboren. Ihr Vater, zunächst ein Markthändler, war einer der Mitbegründer der renommierten Einzelhandelskette Marks & Spencer.
Die Familie zog nach Manchester, und Rebecca besuchte die angesehene Manchester High School für Mädchen und studierte anschließend an der Universität von Manchester. Sie heiratete im Jahr 1910 Israel Sieff.
Sie freundete sich mit Chaim und Vera Weizmann und anderen gleichgesinnten aktiven Zionisten in der blühenden jüdischen Gemeinde Manchesters an.  Die Frauen hatten das Gefühl, dass die Männer sie nicht in die Entscheidungsfindung einbezogen und beschlossen, etwas Eigenes zu gründen.
1918 gründete Rebecca die Föderation der Zionistinnen, die Vorläuferin der heutigen WIZO UK.
Nachdem Rebecca Sieff, Vera Weizmann und Edith Eder im Jahr 1919 ihre Ehemänner auf einer zionistischen Mission nach Palästina begleitet und dort die fürchterlichen Bedingungen für Frauen und Kinder gesehen hatten, gründeten sie nur ein Jahr später die WIZO (Internationale Zionistische Frauenorganisation).
Innerhalb acht Jahre nach ihrer Gründung hatte die WIZO weltweit 34 Dachverbände und 40.000 Mitglieder und konnte somit in Palästina eine starke Bildungs- und Sozialinfrastruktur aufbauen.
Rebecca Sieff eine Visionärin – viele ihrer Träume wurden Wirklichkeit.  Neben der WIZO setzte sie ihre Talente für viele andere Zwecke ein und sie war eine leidenschaftliche Fürsprecherin der Frauen und machte sich für Gleichberechtigung in Bezug auf  Wohlfahrt und deren Rechtslage stark.
In den 1930er Jahren bildete sie ein Women’s Appeal Committee, in dem alle Frauenorganisationen Großbritanniens vertreten waren. Es gelang ihr, tausende Bescheinigungen für Frauen und Kinder zu erhalten, damit sie das nationalsozialistische Europa verlassen und in Großbritannien und Palästina Zuflucht suchen konnten.
Als überzeugende Rednerin trug Rebecca auch zum politischen Zionismus bei und 1946 wandte sie sich, neben anderer offizieller Gremien, an das UN-Sonderkomitee für Palästina (UNSCOP) in Jerusalem.
Sie gehörte zu den Gründern des Palestine Philharmonic Orchestra und des Daniel-Sieff-Forschungsinstituts (später Weizmann-Institut).
Im Jahr 1948, mit der Gründung des Staates Israel, ließ sich Rebecca Sieff in Israel nieder. Im Jahr 1960 wurden ihre Leistungen von der britischen Regierung anerkannt und ihr ein Orden verliehen, der OBE (Order of the British Empire).
Die ständigen Reisen und ihre Beteiligung an so vielen Aktivitäten forderten ihren Tribut.  Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes sah Rebecca Sieff sich  gezwungen, im Jahr 1963von ihrem Posten als WIZO Präsidentin zurückzutreten. Sie starb zu Hause in Tel Mond im Januar 1966, eine Woche nachdem ihr Mann zu Lord Sieff of Brimpton und sie zu Lady Sieff geadelt wurden.

Great Ladies Edith EderEdith Eder erkannte im Jahr 1919, nach einem Besuch in Palästina, dass jüdische Frauen sich zusammenschließen müssen, um dort Frauen und Kindern zu helfen. Zusammen mit Rebecca Sieff und Vera Weizmann bildeten sie ein berühmtes Trio.
Edith, eine Pädagogin, begann ihre Karriere als Lehrerin an der angesehenen North London Collegiate School und lehrte später an einem Gymnasium in Manchester. Sie studierte auch Psychologie in der Schweiz.  Ihr Ehemann Dr. M. D. Eder, Mitglied der britischen zionistischen Kommission, weckte den Glauben an den Zionismus in ihr.
Edith Eder war berühmt für ihre leidenschaftlichen und inspirierenden Reden, die die WIZO-Frauen motivierten, noch mehr Geld zu beschaffen und noch mehr Projekte durchzuführen.
Auf der Gründungskonferenz der WIZO wurde sie zusammen mit Henrietta Irwell zur Schatzmeisterin ernannt und hielt eine Rede über die Bildung in Palästina.  Sie hatte bereits von Hannah Meisel-Shochat Einzelheiten über die Gründung einer landwirtschaftlichen Schule erhalten.  Der Vorschlag wurde von der Konferenz enthusiastisch aufgenommen – und im Jahr 1926 wurde Nahalal, die erste Landwirtschaftsschule der WIZO, gegründet.
Bei einem „Wohnzimmer“-Treffen Anfang Juli 1920 ging Edith auf dringende Bedürfnisse ein.  „Wir müssen in Jerusalem, Safed und Tiberius Fürsorge-Zentren für Säuglinge schaffen, damit die neugeborenen Babys gesund bleiben“.  Eine Hauswirtschaftsschule für Ehefrauen und Mütter war ebenfalls notwendig; die Frauen stammten aus unterschiedlichster Herkunft und Kulturen und viele kannten nicht einmal die Grundlagen gesunder Ernährung und Hauswirtschaft.  „Sie sind so sehr darauf bedacht, das Land zu bebauen, dass sie ihr eigenes Wohlergehen und das ihrer Kinder vernachlässigen.  Dagegen müssen wir etwas unternehmen!“

Great Ladies Edith EderRomana Goodman, geb. Manczyk, wurde 1881 in Warschau geboren. Ihr Vater starb, als sie noch ein Teenager war. ihre Mutter heiratete wieder und die Familie zog in die USA, wo sie in Colorado lebten.
Im Frühjahr 1907 heiratete Romana Paul Goodman. Sie ließen sich in London nieder. Das Paar hatte eine gemeinsame Leidenschaft für den Zionismus und ihre Londoner Wohnung war der Treffpunkt prominenter Zionisten jener Zeit, einschließlich der Weizmanns und der Sieffs.
Romana war eine eifrige Verfechterin der Frauenrechte und gehörte zu der Gruppe, die die Idee einer eigenen zionistischen Frauenbewegung von ganzem Herzen unterstützte. Sie war eine der Gründerinnen der Föderation der Zionistinnen im Jahr 1918 und der Welt WIZO im Jahr 1920.
Auf dem Zionistischen Kongress im Jahr 1907 wurde sie zur Schatzmeisterin des englischen Zweigs der „Jewish Women’s League for Cultural Work in Palestine“ ernannt und als die WIZO gegründet worden war, besuchte sie verschiedene Niederlassungen dieser Organisation in mehreren Ländern, um sie davon zu überzeugen, sich der neuen zionistischen Frauenbewegung anzuschließen. Als Vorsitzende der Abteilung Organisation und Öffentlichkeitsarbeit (“Propaganda Department”) war sie maßgeblich an der Herausgabe der WIZO-Zeitschrift „Pioniere und Helfer“ in mehreren Sprachen und zahlreicher Werbebroschüren beteiligt.

Great Ladies Edith EderHenrietta Irwell war eine der Gründerinnen der WIZO. Sie traf Vera Weizmann zufällig bei einem gesellschaftlichen Ereignis in London. Als sie auf dieser Teeparty hörte, wie die Damen über die neue „Zionistische Frauenorganisation” sprachen, sagte sie den berühmten Satz: „Wenn Sie möchten, dass ich Ihrer Organisation beitrete, fragen Sie mich besser jetzt, sonst ist es zu spät!” Vera Weizmann zögerte nicht und wie sie später sagte: „Henrietta Irwell erwies sich als eine Frau mit einzigartigen Eigenschaften, Fähigkeiten, Takt und Begeisterung, und sie arbeitete bis zum letzten Tag ihres Lebens, in welcher Funktion sie auch benötigt wurde.“
Auf der Gründungskonferenz der WIZO wurde Henrietta Irwell gemeinsam mit Edith Eder zur Schatzmeisterin ernannt. Bevor Henrietta Irwell zur WIZO kam, war sie in den ärmeren Bezirken Londons für die Wohlfahrtsarbeit für Frauen und Kinder tätig. Diese Erfahrung half ihr, viele Programme und Projekte für die Wohlfahrtsarbeit der WIZO in die Wege zu leiten.
Bei einer Gedenkveranstaltung für sie in London bemerkte jeder einzelne Redner, welch eine inspirierende Person sie gewesen war und „Henrietta war nur glücklich, wenn sie uns von der neuen Generation erzählen konnte, die von der WIZO ausgebildet wurde, um Palästina wieder in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, zu verwandeln.“